Blick zurück in die Urzeit...

 

 

  • Meerfelder Maar, Vulkaneifel

 

Lange Zeit war unklar, wie die Grube Messel bei Darmstadt, einer der bekanntesten Fossilfundstätten der Welt mit einer Vielzahl an versteinerten Tieren und Pflanzen aus dem Eozän, entstanden ist. Die Theorien reichten von einer ausgedehnten Seenlandschaft, über den Einsturz einer Caldera bis hin zu einem Meteoriteneinschlag. Eine Forschungsbohrung im Jahr 2001 hat zweifelsfrei erwiesen: Messel ist ein Maar, entstanden durch einen Vorgang, den Wissenschaftler eine phreatomagmatische Explosion nennen.

Im Klartext bedeutet das, dass in der Gegend von Messel vor 47 Millionen Jahren glühend heißes Magma auf Grundwasser stieß und die daraus resultierenden Schockwellen das umliegende Gesteinn zertrümerten, bis sich der gewaltige Druck im Erdinnern in verheerenden Wasserdampfdetonationen entlud.

Zurück blieb ein Loch im urwald, das sich mit Wasser und Sedimenten füllte. Tiere ertranken darin, versanken in sauerstofflose Tiefen und wurden im Bodenschlamm von feinsten Schwebstoffen zugedeckt. Schließlich verlandete der See und ist heute eine Schatzkammer der Paläontologie.

Der See von Messel gehört heute der Vergangenheit an, doch Seen mit einer ähnlichen Genese existieren noch immer. "Augen der Eifel" nennen die Einhemischen in der Gegend um Daun ihre Maare. Sie sind die Reste von Maarexplosionen, die kaum 10.000 Jahre zurückliegen, aus Feuer und Wasser geboren wie einst Messel vor 47 Millionen Jahren. Was Ihnen fehlt, ist tropische Urwald um sie herum und eine entsprechenden Tierwelt. Um solche Vergleiche anzustellen, muss man in andere Regionen der Welt reisen. Mehr darüber und über einen spannenden Gegenwart-Urzeit-Vergleich erfahren sie in unserer Dokumentation für das ZDF.

 

  • Weinfelder und Schalkenmehrer Maar, Vulkaneifel